Heute sind bei uns Kirchengemeinderats-Wahlen, nur per Briefwahl. Den Umschlag habe ich heute Morgen beim Pfarrbüro neben der Kirche eingeworfen. Ich habe mich beteiligt, auch wenn mir von den Kandidaten gerade einmal drei Menschen bekannt vorkommen, persönlich kenne ich niemanden.

An unserer Kirche hängt das Schild, das an allen Kirchentüren in der ganzen Diözese und in ganz Deutschland dasselbe sagt: Bis zum 19. April keine Gottesdienste. Wenn ich ganz ehrlich mit mir bin: Diese Corona-Folge trifft mich nicht allzu sehr. Die letzten Monate, eigentlich sogar die letzten Jahre bin ich immer seltener im Gottesdienst gewesen, an Feiertagen oder wenn mein Sohn ministriert. Früher war es anders. Seit gut fünf Jahren leben wir in dieser Seelsorgeeinheit. Mit dem Umzug hierhin habe ich meine alte Kirchengemeinde verloren. Ich habe erst nach und nach gespürt, dass Gottesdienst, Gemeindefeste und die Menschen in einer Kirchengemeinde nicht zu trennen sind. Alles zusammen war für mich „meine Kirche“. Ohne dass es ein Vorwurf sein soll – es gibt viele Angebote in unserer neuen Seelsorgeeinheit, mein Sohn hat bei den Minis und vor allem im Jugendchor seinen Platz gefunden – aber für mich hat sich einfach bisher kein Raum aufgetan.

Trotz allem beschäftigen mich die vor uns liegenden Wochen. Ich spüre die Sehnsucht, mich in das Kar- und Ostergeschehen hineinzubegeben. Aber im Moment habe ich noch keine Idee, wie ich diese besondere Zeit zu uns ins Haus holen kann.