Ulrike Stowasser, KDFB-Vizepräsidentin, schreibt:

Der 1. Juni wird als Welttag zu Ehren der Eltern begangen. Er wurde 2012 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und würdigt die zentrale Rolle der Eltern in Bildung, Erziehung und Betreuung ihrer Kinder. Ihr Beitrag verdient Anerkennung und Wertschätzung – nicht nur innerhalb der Familien, sondern auch in der Öffentlichkeit. So die offizielle Bezeichnung für diesen Tag. Ich kann hier jedes Wort nur unterstreichen und bei der Aussage mitgehen. Allerdings ist es mir immer noch zu wenig, ich möchte auch noch DANKE sagen!

Als Mutter zweier erwachsener Kinder und auch als Mittagsbetreuerin, die in den vergangenen 2 Monaten der Corona-Pandemie in besonderer Weise miterlebt hat, was die Eltern leisten, ist selbst ein DANKESCHÖN für mich noch zu wenig. Seit über 2 Monaten ersetzten sie ihren Kindern Freunde, Großeltern, Spielplätze, Kitas, Schulen, außerschulische Aktivitäten… UND dies alles zusätzlich zu ihren „normalen“ täglichen Arbeitsfeldern. Das oftmals herausfordernde Engagement der Eltern, ihre Kreativität, Energie, Geduld, die Gestaltung des Familienlebens, aber auch ihre Erschöpfung und existentielle Sorgen um die Zukunft, können nicht in Geld oder Staatshilfen abgegolten werden kann.

Allerdings gehen meine Gedanken in dieser Situation auch weiter. Wie sieht es aus mit der Zeitaufteilung bei berufstätigen Eltern? Wer muss zurückstecken? Fallen wir wieder in die alten Rollenbilder, in denen die Frau das Nachsehen hat, zur „Hauptkümmerin“ wird und dem Mann den Rücken freihält? Wer übernimmt die Pflege für alte Eltern? Wie verändert sich das Familienleben?

Frauen sind nicht nur in der Corona-Krise eine äußerst systemrelevante Gruppe. Frauen waren und sind tragende Säulen in unserem Gemeinwesen. Sie halten familiäres, gesellschaftliches und kirchliches Leben „am Laufen“. Deshalb ist der Weltelterntag auch in gewisser Weise ein Weltfrauentag. Und er ruft dazu auf, Verantwortung und Aufgaben als Eltern – besonders der berufstätigen – neu zu bedenken, zu wertschätzen und politisch und wirtschaftlich zu sichern. Eltern und Kinder bilden eine Einheit, sie müssen zusammen gedacht werden. Das wird in der aktuellen Corona-Zeit immer deutlicher und herausfordernder. Deshalb: DANKE an alle Mütter und Väter, die Großartiges leisten!

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