Zu den erfreulicheren Tatsachen des Virus für uns Gartenbesitzer zählt es, dass wir nun echt viel Zeit auf unseren Sonnenliegen verbringen. Ich weiß, das mag Neid schüren, aber es ist nun mal einfach so, und schön! Strahlend blauer Himmel vor den reinweißen Blüten der Kirschen, nun öffnen die Apfelbäume ihre weißen, große Blüten und zaubern ihnen einen zartrosa Rand. Tage lang schon freu ich mich über diese Pracht. Dann, ein Windstoß – und ein wahres Schneegestöber bricht aus.

Mir fällt Hildegard Knefs Lied ein, „Für mich soll’s rote Rosen regnen“, und dass Gunther Sachs tatsächlich einmal den Regen roter Rosen inszenierte, um Brigitte Bardot für sich zu gewinnen. Kennt heute noch jemand dieses Lied? Auf mich wirkte es immer abstoßend. Die schönen Rosen – wie sie wohl mit den Stielen vom Himmel torkeln? Sind sie dann zum Auflesen? Wird, was heil blieb beim Abwurf, in die Vase gesteckt? Oder regnet es geköpfte Rosen, oder doch nur die Blütenblätter? Alles sehr, sehr seltsam, fand ich als Heranwachsende. Das Bild stimmte einfach nicht.

Aber das mit dem Schnee der Obstblüte, das passt, das ist echt. Und stimmig: alles hat seine Zeit, die Freude an den festen Blütenständen und später der Schneezauber, um dem Wachstum der Frucht Raum zu geben. Werden, Wandel und Ordnung: Die Freude an der zarten Schönheit im Frühling, später das satte Grün und die Hoffnung auf saftige Kirschen und rotbackige Äpfel. Süß, erfrischend, gesund. Geschenke der Natur. Wächst umsonst, oder soll man besser sagen „kostenlos“?

Ja, das Wesentliche im Leben ist geschenkt – ob die besagten Stars früherer Jahre das je erfahren durften?