Der Muttertag steht vor der Tür. Nachdem die Ausgangsbeschränkungen geändert wurden, könnten meine Eltern am Sonntag zu uns zum Kaffeetrinken kommen. Wir würden uns endlich wieder „richtig“ sehen. Jetzt überlege ich schon ein paar Tage, ob wir das wirklich machen sollen oder nicht… Meine Mutter gehört zur Hochrisikogruppe, weil sie in Bezug auf ihre Lunge „vorgeschädigt“ ist. Mein Vater ist über 80. Bisher kommen sie nur mit meiner Schwester in Kontakt und es geht ihnen gut.

Jetzt gibt es die Möglichkeit, sie wieder zu treffen. In unserer Homeoffice-Blase im Münchner Vorort merken wir von „Corona“ nicht viel: wir sind zu viert, haben Arbeit, sind fit und es wird uns nicht langweilig – bei uns ist alles in Ordnung.

Zwei Haushalte, die sich – endlich – sehen könnten. Aber ist das wirklich zu verantworten? Ist damit das Risiko, meine Eltern anzustecken, wirklich gebannt? Die Lockerungen gaukeln vor, dass die Lage schon viel besser ist. Reicht das: wenn es den einen und den anderen gut geht und man sich dann trifft? Ich schwanke zwischen: „Es wird schon alles klappen.“ und „Das ist doch unverantwortlich!“ und frage mich: „Sollen wir uns treffen, sollen wir nicht…???“

Eine Variante ist, auf der Terrasse Kaffee zu trinken. Jeden Tag checke ich den Wetterbericht – es hilft mir bei meiner eigentlichen Entscheidung nicht wirklich… Mal sehen, was wir übermorgen tatsächlich machen. Wir haben vereinbart, dass wir es morgen Abend relativ spontan entscheiden. Der Kuchen kommt auch so weg, da hab ich keine Sorge ;-)

Was würden Sie tun?