Gestern war schon ein bisschen Karfreitag für mich: Wir haben den Ökumenischen Frauenkreuzweg in der Hospitalkirche in Stuttgart aufgenommen. Begleitet von unseren beiden geduldigen Kameramännern Franz und Simon haben wir quasi schon mal vorab gebetet, gesungen, Bibeltexte vorgetragen… alles in dem Bemühen, dass wir an Karfreitag einen möglichst ansprechenden Kreuzweg von Frauen für Frauen zur Verfügung stellen können. Er soll das mediale Gottesdienstangebot, das bisher vor allem unter männlichen Vorzeichen steht, erweitern. So manche Aufforderung dazu findet sich ja bereits in vorigen Blogbeiträgen…
Der Weg dahin war gar nicht so einfach. Der Fokus liegt gerade eher auf klassischen Liturgien. Man kann dem Bischof beim Gottesdienst zusehen oder einem der vielen Pfarrer, die den Livestream anbieten. Wie gut also, dass wir von unserer Diözese -Dank des Einflusses einer Frau aus den oberen Etagen unseres Ordinariats (was Frauennetzwerke doch immer wieder bewirken!)- eine aufwändige Filmaufnahme ermöglicht bekommen.
Ich gebe zu, eine solche Aufnahme ist gewöhnungsbedürftig. Eine Kamera macht nervös. Wie klingt die Stimme? Wo sind die Hände? Schaue ich zu viel ins Buch? Zwischen diesen Überlegungen sind mir gestern die Anliegen und Leidenswege der Frauen, die wir zur Sprache bringen, unter die Haut gegangen. Eine eindrückliche Erfahrung!
Trotzdem werde ich mich heute, an Gründonnerstag, vom medialen Angebot abwenden und live das tun, was zum heutigen Tag passt: Brot backen! Und teilen und essen in unserer kleinen hauskirchlichen Gemeinschaft der Familie. Für die Osternacht an Karsamstag Abend haben wir ein Mini-Feuer im Garten geplant. Werden eine Kerze daran entzünden und einander die Ostergeschichte erzählen. Wir sind –nicht erst seit Maria 2.0, aber dadurch vielleicht besonders ermutigt- selbst mündig, Gottesdienst zu feiern!
Am Karfreitag dazwischen, also morgen, werde ich mich um 12 Uhr vor den Online-Kreuzweg setzen und ihn mit allen mitbeten, die sich uns anschließen wollen. Auf dass wir uns nahe sind als großes Frauengebetsnetz!
Herzlichen Dank, Frau Schmidt
Morgen ab 12.00 Frauen Kreuzweg, ist vorgemerkt.
Vielen Dank, Frau Schmidt und Frau Bachteler für diesen ergreifenden Frauenkreuzweg. Er vermittelte mir das Gefühl, mitten dabei zu sein.
Herzlichen Dank für die Möglichkeit, euren Kreuzweg mitzufeiern! Er hat mir gut getan. Kreuz und Auferstehung gehören zusammen. So kann ich Ostern anders feiern. Euch gute Kar- und Ostertage!
Ich möchte mich auch ganz herzlich bedanken für diesen Frauenkreuzweg! Ich merke, dass diese weibliche Form des Gottesdienstes mir sehr wichtig ist!
Zur Zeit sind wir ja alle viel medial unterwegs und da bin ich auf einen Podcast von starken Frauen gestoßen: „Unter Pfarrerstöchtern“ heißt er (Zeit online) und deren erfrischend klare und weibliche Sicht auf die Bibel tut sehr gut! Aktuelle Folge: Wie finden wir Trost. Sehr zu empfehlen!