Frau Sandherr-Klemp hatte in „Ostern fällt nicht aus“ von Care-Paketen in ihrer Pfarrei berichtet. Und das mit den Care-Paketen ist wirklich eine gute Sache!

Auch wir haben in unserer Gemeinde Tüten gepackt.

Entstanden ist die Idee aus dem Gefühl heraus: Es kann doch nicht sein, dass an Ostern keine gemeinsame Liturgiefeier möglich sein soll. Dass es nichts gibt, wo wir uns als Gemeinde miteinander verbinden könnten. Die Telefondrähte liefen heiß, Whats-App-Nachrichten gingen hin und her. Ideen wurden gesponnen und wieder verworfen. Schließlich kristallisierte sich heraus: der Frühschichtkreis wird Tüten packen und verteilen. Enthalten war ein Heft mit Gebeten für die Heilige Woche, das wir durch KDFB-Kontakte aus Hillesheim bekommen konnten. Außerdem war schon mal in jede Tüte eine Osterkerze eingepackt. Und vornedrauf wurde ein „Beipackzettel“ befestigt mit einer kurzen Erläuterung, worum es geht.

Das Packen hatten zwei Freundinnen übernommen, die wegen einer MS-Erkrankung keine großen Wege im Dorf zurücklegen können. Die 300 Tüten haben die Wohnung von Uschi fast gesprengt… doch am nächsten Tag kamen dann wir anderen und brachten die Gaben zu den Menschen. Es war am Samstagnachmittag, viele Leute arbeiteten im Garten und konnten die Tüten gleich in Empfang nehmen. Bei anderen haben wir geklingelt und erlebten sofort die überraschten und erfreuten Reaktionen. So manches Gespräch entspann sich. Das nenne ich aufsuchende Pastoral – von einer Gruppe Ehrenamtlicher 😊

Andere, die nicht zu Hause waren, fanden ihr Care-Paket im Briefkasten oder auf dem Treppenabsatz. Und etliche riefen an, um sich zu bedanken. Eine alte Dame berichtete am Nachmittag des Palmsonntags, also nach dem ersten Gebet inclusive entsprechendem Sonntagsevangelium: „Stellt euch vor, ich habe nach langer Zeit mal wieder die Bibel hervorgeholt und Matthäus gelesen. Das war schön.“

Es macht Freude, so viel Freude zu erleben! Und beim Gebet viele Gesichter vor Augen zu haben –  von Menschen, die mitbeten.