Ich freue mich an unserem Blog. So viele gute Gedanken sind schon zusammengekommen! Besonders schön ist es, dass Frauen inspiriert werden, uns ihre eigenen Geschichten zu erzählen.

So wie bei einer Freundin von mir. Ich habe ihr den Blog ans Herz gelegt, und sie hat mir postwendend eine Mail geschrieben. Ich war sehr berührt von ihren Gedanken und habe sie gefragt, ob ich sie anderen zur Verfügung stellen darf. Sie hat Ja gesagt.

Meine Freundin hatte vor zwei Jahren plötzlich Brustkrebs. Sie kämpfte sich gemeinsam mit ihrem Mann und ihren drei Kindern mutig, zäh und tapfer durch mehrere Operationen und eine endlose Chemo. Sie hat viele Tage erlebt, die man niemandem wünscht.

Doch sie hat es geschafft. Ist aus der Krise wieder aufgetaucht, auch wenn diese sie sicherlich für immer prägen wird. Jetzt erholt sich ihr Körper von den Strapazen. Und ihre Seele versucht nachzukommen.

Die Coronazeit weckt in ihr Erinnerungen und Ressourcen. Sie schreibt mir:

„Mich erinnert die Zeit stark an meine persönliche Krankheitskrise: plötzlich, von einem Tag auf den anderen rausgerissen zu werden aus dem Alltag und zwanghaft auf Null runtergefahren zu werden, unwissend, für wie lange, unwissend,
mit welchem Ausgang…. Nur dass es jetzt eben alle Menschen betrifft, fast weltweit, und nicht nur mich persönlich und mein näheres Umfeld. Damals war es ein Einzelschicksal, jetzt ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Ich habe das Gefühl, dass meine Erfahrungen, die ich damals machen
musste und durfte, mir sehr weiterhelfen. Es ist nämlich nicht die Frage, WARUM wir erkranken bzw. so ein Virus die Menschheit trifft, sondern WOZU dies dient. Die erste Sichtweise stochert in der Vergangenheit und dreht sich eher im Kreis. Die zweite Sichtweise blickt nach vorne.

So hoffe ich, dass wir alle zusammen es schaffen, aus dieser Krise gestärkt hervorzugehen und festzustellen, was im Leben trägt und wichtig ist und wie sehr wir
alle unser Verhalten ändern müssen, damit wir gemeinsam in dieser einen Welt leben können.“

Ich bin sehr dankbar für diese Zeilen. Sie zeigen mir, dass die Coronakrise jede Frau in einer ganz persönlichen Lebenssituation erreicht. Und dass jede Frau darüber ihre ganz eigene Geschichte erzählen kann. Wie kostbar ist es, solche Frauen-Geschichten miteinander zu teilen!