…hat der Spatz gesagt, als die Katze ihn die Treppe emportrug – so hieß ein beliebter Sinnspruch meiner Oma. Also, durchhalten, nicht aufgeben und für mich, heute: JUBEL!
Trotz aller Problematik um Corona und Folgen, mir geht es heute richtig gut! Ich habe die zweite Woche wieder regulären Unterricht, also wieder Struktur im Alltag. Und ich war auf der ersten öffentlichen Veranstaltung seit Monaten: Lesung von Christiane Florin in Passau, der Diözesanverband um Bärbel Benkenstein-Matschiner hatte dafür den Mut. Welche Freude! Endlich wieder raus in Kultur, Stadt und Frauenbund! Natürlich keine Wellness-Veranstaltung, dazu ist das Thema von Frau Florin viel zu ernst: Trotzdem – als Frau in der katholischen Kirche bleiben.
Mir gefallen Florins glasklare Analysen, die Schärfe ihrer Wahrnehmung und deren logisch-stringente Aufarbeitung. Allein schon die Gegenüberstellung „Frauen und Kirche“ ist entwaffnend ehrlich, entwaffnend: als ob es eine Kirche ohne Frauen gäbe… Oder das längst in tiefste Tiefen argumentierte pro und contra zur Weihefrage; da gibt es nix Neues mehr, nur den fehlenden Willen, Beteiligung festzuschreiben. So ist es – und trotzdem bleibe ich katholisch. Weil es meine Kirche ist, die ich mir von keinem der Jungs nehmen lasse: nicht den gönnerhaften noch den abwiegelnden. Und weil ich mich mit so vielen Frauen aus unserem Verband verbunden weiß, auch mit Gläubigen aus anderen Verbänden, ja aus allen Bereichen der Kirche. Ich und die alle finden in solchen Anlässen einen kleinen Heimathafen für ihre verletzlich geschundene Seele.
Es geht aufwärts, weil der Geist sich weder messen noch wiegen noch begrenzen lässt. Weil Gott keine Veranlassung hat, sich menschengemachten Regeln zu unterwerfen und die Botschaft Jesu zweifelsfrei weit über das enge Denken selbstgenügsamer Hierarchen hinausgeht. Gebote sind für die Glaubenden da, nicht umgekehrt. Heute wie vor 2.000 Jahren. Tradition ist kein Ersatz für eigenes Erkennen.
So freue ich mich meiner Berufung, heute, morgen, weiterhin. Trage in der Schule die Botschaft Jesu voran, stammle mit Muslimen, Atheisten und sonst irgendwie Interessierten die Größe des wahren Gottes in kleinen Menschengedanken zusammen. Und weiß dabei, nicht ich muss diese Kirche retten, Gott selber tut seinen Willen. Und ich, und Sie, und jede von uns KDFB Frauen, ja, alle Menschen guten Willens, versuchen sich in seinen Fußstapfen. Das passt.
Es geht aufwärts – wohin auch immer und wer auch immer uns trägt! Diese Wahrheit nach einem solchen Abend lebendiger denn je zu spüren, das nenne ich Gnade!
Ähnliche Beiträge
Barbara Stamm – eine Politikerin aus Leidenschaft für die Menschen
Der eigne Kopf
Femizide – Die unterschätzte Gefahr
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Aufgabe
Suche nach Halt