Die Maskenpflicht hat Bayern mittlerweile erreicht – und mich damit auch. Leider! Ich überlege mir – nach nur einer Woche – genau, ob ich tatsächlich einkaufen muss oder ob ich vielleicht doch noch ein paar Tage damit warte. Obwohl ich bisher ganz begeistert alle zwei Tage „raus“ bin – um uns zu versorgen, frische Luft zu schnappen, zu sehen, dass es noch andere Leute gibt…
Die Maske hat mich voll im Griff! Ich habe zwei verschiedene Modelle. Leider beschlägt meine Brille trotz aller Kniffe, die ich bereits im Internet gelesen habe. Wie viele 60-Grad-Wäschen diese Community-Masken wohl überstehen werden? Und immer die Frage, ob das tatsächlich hilft: Menschen, die Stoff im Gesicht tragen?!
Am schlimmsten finde ich das Gefühl: Mir wird warm, ich komme mir gänzlich verdeckt vor, wage nicht „normal“ zu atmen (weil meine Brille dann noch schlimmer beschlägt), sehe schlecht (Gleitsichtgläser…) und vergesse dabei ganz, was ich einkaufen wollte. Schrecklich!
Dabei vergesse ich, wie gut ich es habe: ich muss die Bedeckung nur zum Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln tragen (dieser Test steht mir nächste Woche bevor, ich mag gar nicht daran denken!). Die armen Verkäufer*innen, die das ganze Tage und Wochen ständig aushalten müssen! Sie haben mein Mitgefühl und meinen ganzen Respekt! Wenigstens bei ihnen versuche ich mich an einem Lächeln. Und es kommt an :-)
Liebe Frau Riess-Preiss, Sie bringen es auf den Punkt. Ich bin heute mit meinem Einkaufswagen mit einem anderen kollidiert. Zwei Brillenträger mit Maske. Aber – was muss, das muss.
Liebe Frau Riess-Preiss,
für mich war das Masken tragen nicht mehr so fremd. Seit über 3 Wochen praktizieren wir dies bereits in der Arbeit ( als Altenpfleger*innen im mobilen Dienst ) .Auch ich bin Brillen-Trägerin und kann die angesprochenen Probleme gut nach vollziehen.
Einziger Unterschied: privat können wir uns die Maske in Bezug auf Qualität und Design i.d.R. aussuchen, im Dienst nicht.
Das hat doch was !!
Und: die Tragezeit ist privat auch viel kürzer !!
Wichtig aber bei allem ist für mich , dass ich weiterhin arbeiten und auch in meiner Freizeit wichtige Erledigungen selbst durchführen kann.
Ein nicht zu unterschätzender Wert !!
Liebe Frau Krol, auch Ihnen gehört mein vollster Respekt! Danke, dass Sie (und viele Ihrer Kolleg*innen) weiterhin für alte Menschen da sind. Danke, dass Sie Maske tragen und damit sich und andere schützen! Sie haben Recht: wir sollten das, was wir können und dürfen noch viel mehr wertschätzen. Unser Jammern geschieht oft auf hohem Niveau… Bleiben Sie gesund!
Beim Gedanken an die Maskenpflicht war ich schon ziemlich beunruhigt. Brille, Hörgerät und Tendenz zur Hyperventilation – und das mit Maske. Ich habe es gut, dass ich von mehreren Seiten Masken geschenkt bekam. Fast alle wissen, wie wichtig mir die kleinen Auszeiten beim Einkaufen sind -trotz Corona. Ich muss unter Menschen ab und zu. Ich bastelte mir bei einem leichten Modell ein zusätzlichen Gummiband am Hinterkopf zurecht, sonst fliegt nämlich das Hörgerät runter, wenn ich die Ohrengummis benutze. Und dann war ich unterwegs, fast zwei Stunden. Fazit: Ja, mir war warm. Ja, trotz Draht beschlug die Brille, also setzte ich sie nur im Notfall auf. Zum Glück konnte ich bei der leichten , lockeren Maske gut atmen.
Mein Problem, mit Maske verstehe ich trotz Hörgerät wenig.
Insgesamt kam ich klar. Aber Menschen konnte ich nicht richtig begegnen. Da muss ich Neues ausprobieren, vielleicht gibt es mehr Leute auf dem Friedhof, ohne Maske. Und die gute Nachricht: Ich kaufte nur das Nötigste. Dank Maske spare ich Geld und werde die Geschäfte meiden. Zur Entspannung und zur Einübung von mehr Geduld nahm ich mir meine Perlen vor. Ich wollte schon längst passende Kette, Armband und Kette herstellen. Da bin ich konzentriert beschäftigt.
Zum Glück ist im Wald keine Maskenpflicht. Gegen 10.00 brach ich auf zu einem Spaziergang. Erst in Stille, dann mit Musik. Mein neues Hörgerät hat Bluetooth. Das bedeutet, das Smartphone kann angeschaltet in der Handtasche sein und ich höre die Musik über mein Hörgerät. Ich liebe die Lieder von Paul Gerhardt. Und mit Musik wanderte ich recht vergnügt durch den Wald. Traf unterwegs zwei Frauen, die mich kannten .. ich habe leider ein schlechtes Gedächtnis für Gesichter, doch oft inzwischen den Mut nachzufragen, wer da gerade vor mir steht… und ein kleines Schwätzchen tat gut.. Dann kam ich zum Friedhof. Das bleibt sehr merkwürdig für mich . Da steht der Name meines Mannes, ja, er ist tot. Aber hier im Urnenfach ist nur seine Asche. Also Blumen versorgt, die von seinem Geburtstag noch da stehen und ich gehe weiter und spüre den Schmerz über den Verlust. Für den Rest des Weges höre ich die Lieder von meiner Trost und Zuversicht Playlist, selbst zusammengestellt. Es ist gut so , wie es ist. Und immer wieder höre ich den Kuckuck. Nach fast 6 km bin ich wieder daheim.
Ein glücklicher Morgen ohne Masken und ohne Pflichten.
Ich bin einfach dankbar.