Heute gehe ich einkaufen. In drei Läden. Zuerst zum Gemüsebauer unseres Ortes. Es ist gut, die örtlichen Landwirte zu unterstützen, denke ich. Und regionales Gemüse ist ökologisch immer am besten. Dann gehe ich in den Supermarkt, und zum Schluss in die Drogerie.

Im „normalen“ Leben kaufe ich eher hektisch ein. Ein kurzer Ladenbesuch zwischen zwei Terminen. Mehr geht oft nicht.

Auch das Kochen kommt normalerweise viel zu kurz. Jetzt kochen wir täglich ausgiebig, freuen uns am gemeinsamen Mittagessen zu dritt. Luxus der Coronazeit, den wir sonst nicht haben.

Der Vergleich zwischen meinem sonstigen Alltag und der Situation unter Coronabedingungen zeigt mir deutlich, dass sich Werte verschoben haben. Sonst zählt Schnelligkeit, Effektivität, Multitasking-Fähigkeit, Organisationstalent. Jetzt zählt Geduld, Gelassenheit, Kreativität, Familienzusammenhalt.

Ob wir wohl nach Corona andere Menschen sind? Ob wir dazugelernt haben? Ob wir uns den neuen Blick auf die Dinge bewahren?