Der 29. April rückt näher, der Tag der Diakonin, und ich merke, dass mir etwas fehlt! Mir fehlt die erfahrbare, die bewegte, lebendige Gemeinschaft, die ich an diesem Tag immer wieder erlebt habe. Mir fehlen der Austausch und die Bestärkung: Ja, mir macht es etwas aus, diesen Tag nicht in Gemeinschaft feiern zu können! Ich hatte mich richtig gefreut auf den zentralen Tag der Diakonin 2020 in München! Aber egal, ob am Rhein, am Ammersee, im Fränkischen oder im Emsland, egal ob in Dießen, Dortmund, Koblenz oder Kirchheim, Bremen oder Bonn: wo auch immer sich Frauen zu einer bewussten Gemeinschaft im Geist der großen, vielschichtigen – und durchaus unbequemen – heiligen Katharina von Siena zusammenfanden, immer war es eine Bereicherung, eine Stärkung, eine Ermutigung!

Bewegen – so ist ja unsere Frauenbundkampagne überschrieben – und genau die Bewegung fehlt mir jetzt: der Aufbruch, das Hören, die Vielstimmigkeit, die Dynamik, die Frauenpower! Letztes Jahr in Mainz, als so viele Frauen nach dem eindrücklichen Gottesdienst in St. Stephan zum Erbacher Hof unübersehbar durch die Altstadt zogen und dan n(dicht an dicht gedrängt) zusammensaßen, da waren die Stimmen und die Stimmung so klar: „Der Diakonat für die Frau ist überfällig! / Das Zaudern und Zögern der Entscheidungsträger ist völlig unverständlich. / Wie kann eine Gemeinschaft 50 Prozent ihrer Mitglieder von allen entscheidenden Ämtern, wichtigen Entscheidungen und von geistlicher Verantwortung ausschließen?! / Wie absurd ist dieses Festhalten an Zeitgeist und Frauenbild des 4. oder 19. Jahrhunderts!“ Und auch der Schock über die erschreckend hohe Zahl der vertuschten Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche saß uns am 29. April letzten Jahres noch in den Knochen. Doch aus Erschrecken, Trauer, Unmut ist Mut gewachsen, und diesen Mut zur Gerechtigkeit, auch in der Kirche, der wird uns auch am 29. April dieses Jahres der Corona-Krise nicht verlassen.

Wir können in diesem Jahr nicht physisch zusammenkommen, um uns zu informieren und zu stärken. Und es würde mich interessieren, welche Formen doch gefunden worden sind, gefunden werden, um den Tag der Diakonin nicht einfach vergehen zu lassen, sondern zu begehen! Denn wir können auch in Corona-Zeiten zeigen, dass wir es ernstmeinen, dass wir nicht nachlassen. Dass wir da sind.

Zum Glück gibt es für uns alle Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Deshalb habe ich die Druckvorlage zum Tag der Diakonin 2020 ausgedruckt und ein einziges Wort als mein „Statement“ eingefügt. Jetzt muss ich nur noch jemanden finden, der mich fotografiert. Dann kann mein Solidaritäts-Foto zu einem Glied in der starken Frauenbundkette werden. Machen Sie doch auch mit! Informationen finden Sie unter www.tag-der-diakonin.de.

Digitale Beteiligung:

Drucken Sie das Plakat #frauendiakonatjetzt oder das Plakat mit der Freifläche zur eigenen Gestaltung aus (hier die Word-Datei) und gestalten Sie es mit Ihrer Forderung. Lassen Sie sich damit fotografieren. Verbreiten Sie das Foto am 29. April, dem Tag der Diakonin, über Ihre social-media-Kanäle und fügen Sie gerne eine Forderung oder Ihre persönliche Meinung hinzu.

Oder schicken Sie das Foto per E-Mail an bundesverband@frauenbund.de. Dann stellen wir es gerne in unserer Foto-Galerie ein.

Wenn Sie auch einen Appell via Facebook an die Deutsche Bischofskonferenz richten möchten, dann verwenden Sie bitte folgenden Satz:

An die @dbk.de: Ich fordere gemeinsam mit @frauenbund.de, @kfd.Bundesverband, @NetzwerkDiakonat und @ZdK.Bonn das #frauendiakonatjetzt

Treffen Sie sich mit anderen Frauen virtuell im Internet. Sprechen Sie über das, was Sie bewegt, wenn Sie an den Frauendiakonat denken. Machen Sie sich gegenseitig Mut, formulieren Sie Forderungen an Priester, Bischöfe, Diakone. Schreiben Sie Papst Franziskus einen Brief und bitten Sie darum, dass der Zugang zum sakramentalen Diakonat für Frauen geöffnet wird.