Gerade lese ich den Blogbeitrag über den Urlaub, der wie Exerzitien war. – Mein „Urlaub dahoam“ war ja ebenfalls sehr entspannt. In der letzten Woche hatte ich dann sogar noch „Schwein“. Im wahrsten Sinne des Wortes! Bei einem unserer Spaziergänge kamen wir einem Wildschwein sehr nah. Es graste friedlich vor sich hin, sah uns interessiert an – und vergaß uns dann gleich wieder. Ein letztes „Urlaubs-Highlight“, denn jetzt hat mich der Alltag wieder!

Bisher war bei uns im Haus ständig etwas los. Wir waren zu fünft; alle im Homeoffice oder immer wieder mit Online-Vorlesungen und –Unterricht zugange. Ein anderer Schwerpunkt neben der Arbeit war Essen: einkaufen – kochen – essen – einkaufen – …. Dazu: Lateinamerikanische Rhythmen und Unterhaltungen mit wechselnden Familienmitgliedern (fast) den ganzen Tag… Von wegen Ruhe und Langeweile zu „Corona“-Zeiten!

Momentan ist es ganz anders: unser Untermieter ist letzte Woche ausgezogen, mein Sohn ist zu Besuch in seiner „alten“ Unistadt Tübingen, meine Tochter arbeitet die ganze Woche als Schreinerin. Wir sind nur zu dritt daheim. Was für ein Unterschied! Ich genieße die Ruhe – auch das In-Ruhe-arbeiten-können ohne Schreibtisch-Sharing. Die Essensmenge ist deutlich überschaubarer… Hat was! Mein Mann meint, dass es fast schon ein bisschen ZU ruhig ist ;-)

„Alles hat seine Zeit“ – das fällt mir bei solchen Wechseln immer ein. Ein Auf und Ab – ein Hoch folgt auf ein Tief. Immer noch habe ich die Zuversicht, dass das auch nach „Corona“ so sein wird. Obwohl mir Fernsehbilder aus Berlin, wo sich Menschen dicht an dicht auf Booten tummeln, nicht aus dem Kopf gehen. Da frage ich mich schon: Wie kann „man“ nur?!? Aber vielleicht ist das auch so ein Wechsel, der für viele gerade nötig war? –  Ich würde mir wünschen, dass der Übergang von den Ausgangsbeschränkungen hin zur „Normalität“ langsamer vonstattenginge. Dass es nicht gleich wieder „alles“ sein muss, sondern dass „etwas mehr“ auch schon viel sein kann.